Zu Weihnachten bekommen Kinder Berge von Geschenken. So viele, dass man den Baumfuß gar nicht mehr sieht. Sie als Eltern ärgern sich insgeheim über den Weihnachtsmann, der offensichtlich keine Ahnung von Mäßigung hat. Damit Ihre Lieben nicht mit einem überquellenden Geschenkesack ankommen und Sie Ihren minimalistischen Ansatz glaubwürdig präsentieren können, haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps von Experten für Sie.
Machen Sie es von Anfang an deutlich.
Jedes Jahr dasselbe Bild unter den bunten Girlanden. Unzählige Pakete türmen sich auf dem Boden, und Verwandte mit unschuldigen Gesichtern geben dem Weihnachtsmann die Schuld. Mussten sich Kinder früher mit einer Orange und einem Stück Schokolade begnügen, haben sie heute mehr Geschenke, als sie tragen können.
Als Elternteil möchte man seinen Kindern den Geist von Weihnachten und die damit verbundenen Werte wie Teilen, Großzügigkeit und Freundlichkeit vermitteln. Vor allem möchte man ihnen klarmachen, dass es kein Fest des materiellen Konsums ist. Man bittet sie, bei ihren Weihnachtswünschen realistisch zu sein. Doch dann stehen die Verwandten vor der Tür, beladen mit Geschenken, und überreichen Spielzeug, das sich die Kinder gar nicht gewünscht haben.
Sie müssen nicht gleich die Augenbrauen hochziehen und einen vorwurfsvollen Gesichtsausdruck annehmen. Wenn Sie möchten, dass Ihre Lieben Ihre Kinder nicht mehr so sehr verwöhnen, geben Sie ihnen am besten etwa einen Monat vorher Bescheid. Und es ist nicht nötig, gleich ein Krisentreffen im Wohnzimmer einzuberufen. Wählen Sie einen weniger formellen Weg, vielleicht bei einer Tasse Kaffee, oder schreiben Sie eine freundliche Nachricht.
Vergessen Sie nicht, die korrekte Form zu verwenden.
Führen Sie das Thema subtil ein. Die Idee ist einfach: Verpacken Sie Ihre Botschaft in Watte, um nicht zu direkt oder gar freudlos zu wirken. Wie Experten in der HuffPost empfehlen, könnten Sie beispielsweise einen Artikel über die übermäßige Geschenkeflut zu Weihnachten erwähnen, um die Botschaft behutsam zu vermitteln.
Diane Gottsman, Autorin von „Moderne Etikette für ein besseres Leben“ und Gründerin der „Protocol School of Texas“, schlägt einen noch humaneren Ansatz vor: „Könnten Sie das Geld, das Sie für ein Geschenk ausgegeben hätten, an eine bedürftige Person spenden? Oder Sie könnten sogar in deren Namen spenden?“
Gib ihnen eine Geschenkeliste
Sie haben wahrscheinlich schon eine Babywunschliste erstellt oder erhalten – eine hilfreiche Anleitung, damit Ihre Lieben die richtigen Geschenke auswählen. Warum nicht dasselbe für Weihnachten tun? So vermeiden Sie unnötige Käufe und fördern nützliche Geschenke. Kinder wünschen sich auf ihren Weihnachtswunschlisten oft alles Mögliche: vom ferngesteuerten Auto, das nach fünfmaliger Benutzung kaputtgeht, bis zum Mikroskop, das im Schrank verstaubt. Experten schlagen sogar Experimentierkurse als Alternative zu Geschenken vor. Wenn Ihr Kind gerne backt, könnten Sie gemeinsam einen Backkurs ermöglichen.
Neue Traditionen schaffen
Warum nicht mal ein Wichteln in der Familie veranstalten? Ihr wisst schon, dieses Spiel, bei dem man blind den Namen des Beschenkten zieht. Das ist nicht nur ein Ritual im Großraumbüro und kann übermäßige Großzügigkeit eindämmen. Oder wie wäre es mit einer „Selbstgemacht“-Regel, die Geschenke mit hohem sentimentalen Wert garantiert? Die Idee? Ein Geschenk selbst gestalten, zum Beispiel aus Recyclingmaterialien, Krepppapier oder Familienfotos. So bringen eure Lieben eure Kinder am besten dazu, nicht zu sehr zu verwöhnen.
Zeigen Sie Empathie
Auch wenn Sie diese ungebetenen Geschenke nerven, versetzen Sie sich in die Lage der Schenkenden. Sicher, Sie wissen nicht, wo Sie sie aufbewahren sollen, und befürchten, Ihr Kind vergisst sie gleich nach dem Auspacken. Doch für Ihre Lieben sind sie vielleicht ein Zeichen der Zuneigung. Sie kommen von Herzen. „Manchmal drücken Menschen ihre Liebe durch Geschenke aus und messen der Weihnachtszeit und den Präsenten große Bedeutung bei“, bemerkt Jodi R. R. Smith, Präsidentin von Mannersmith Etiquette Consulting.
Und vor allem: Sagen Sie „Danke“.
Es ist eine Benimmregel, die man seinen Kindern den ganzen Tag beibringt. Dieses kleine Zauberwort, wie Sie es so gern nennen, ist nicht optional. Selbst wenn Sie Ihre Lieben gebeten haben, Ihre Kinder nicht zu sehr zu verwöhnen, tragen sie letztendlich die Verantwortung für ihre Entscheidung (und stecken mit den Elfen unter einer Decke). Die Weihnachtszeit kann manchmal angespannt sein, und Sie sind vielleicht versucht, defensiv zu reagieren mit „Er hat doch schon alles, was er braucht“ oder „Es war nicht nötig, ein Geschenk zu kaufen“. Nehmen Sie dieses Geschenk mit Dankbarkeit und Wertschätzung an.
Es gibt kein Patentrezept, um Ihre Lieben dazu zu bringen, Ihre Kinder an Weihnachten nicht so sehr zu verwöhnen und etwas Zurückhaltung zu üben. Vielleicht ist es für sie eine Art, das nachzuholen, was sie selbst nie hatten.
