Manche Paare freuen sich über ihr erstes Baby, andere bevorzugen einen Hundekorb oder einen Katzenkratzbaum gegenüber einem Babybett. Das Haustier, oft wie ein Kind verwöhnt, schlägt eine Brücke zwischen den Partnern und wird zu einem liebenswerten Vermittler in ihrer Beziehung. Das zeigt eine neue, aufschlussreiche Studie: Die Ankunft eines Haustiers kann das Liebesleben verändern.
Das Tier trägt zur Harmonie des Paares bei.
Ihr Kind gurrt und plappert nicht; es schnüffelt, grunzt und schnurrt. Es hat keine Falten auf der Haut, sondern seidiges Fell auf dem Rücken. Ihr Kind braucht keine Fläschchen oder Gläschen, sondern immer einen Napf mit Trockenfutter. Seitdem Ihr Haustier bei Ihnen eingezogen ist, sind Sie beide zu einer liebenswerten kleinen Familie geworden.
Es ist eine gemeinsame Entscheidung, ohne zu ahnen, dass dieses Haustier eure Beziehung so bereichern könnte. Es ist die sabbernde, katzenhafte Reinkarnation von Amor. Anders als man vielleicht denkt, streiten Paare nicht darüber, wer das Katzenklo sauber macht oder wer abends um 22 Uhr in der Eiseskälte mit dem Hund Gassi geht. Nein, das Haustier ist nicht einfach nur eine weitere Konfliktquelle; es ist der Hüter der Gefühle, der Wächter der Herzen.
Einer Studie im„Journal of Social and Personal Relationships“ zufolge sind Paare, die ein Haustier teilen, einander näher, lachen häufiger als der Durchschnitt und bevorzugen ruhige Gespräche gegenüber heftigen Auseinandersetzungen. Vorausgesetzt natürlich, das Haustier ist nicht nur ein „Extra“, das man nach Belieben knuddelt. Wie die Psychologin Ece Beren Barklam im Interview mit PsyPost erklärt, verändert die bloße Anschaffung eines Haustiers eine Beziehung nicht auf magische Weise. Spielt das Haustier jedoch eine Rolle in der Romantik, wie Gus in „Cinderella“, erleben die Partner mehr Erfüllung im Alltag.
Wenn das Tier Komplizenschaft fördert
Paare mit Haustieren streiten sich nicht ständig über den Hund oder versuchen, die Katze mit ein paar selbstsüchtigen Streicheleinheiten zu umgarnen. Nein, ein Haustier schweißt zusammen. Man geht Hand in Hand mit dem Hund spazieren, und dieser tägliche Spaziergang wird zu einem liebevollen Wiedersehen . Man spielt stundenlang mit der Katze und vergisst dabei völlig die gemütlichen Netflix-Abende.
Das Tier strahlt Ruhe aus und wirkt beruhigend auf das Paar. Forscher sprechen sogar von „kognitiver Präsenz“. Wenn das Tier nicht da ist, kreisen die Gedanken unwillkürlich um es, und die Beziehung wird durch seine positive Energie bereichert. Es ist weniger das Planen von Aktivitäten rund um das Tier, das einem guttut, sondern vielmehr die Präsenz, die der vierbeinige Begleiter ausstrahlt.
Mehr Ruhe und Gelassenheit im Haus
Ein Haustier ist nicht dazu da, eine Beziehung zu „retten“. Es sollte nicht als letzter Ausweg dienen, um etwas Kaputtes zu kitten. Wenn Ihre Beziehung bereits kurz vor dem Aus steht, ist die Anschaffung eines Haustiers keine gute Idee. Sie riskieren Streitereien über einen leeren Futternapf, ein volles Katzenklo, ein herumliegendes Spielzeug … und das Haustier wird zum Kollateralschaden Ihrer Konflikte.
Die Studie zeigt jedoch, dass nicht die Anzahl der Gesten gegenüber dem Tier (Streicheln, Füttern usw.) den Unterschied ausmacht, sondern vielmehr, wie jeder Einzelne den Moment erlebt. Teilnehmer, die das Tier als präsent, aufmerksam oder mit sich verbunden wahrnahmen, empfanden die Interaktion als angenehmer und wohler. Dies bestätigt eine bekannte psychologische Erkenntnis: Entscheidend ist nicht nur das Geschehen selbst, sondern die Qualität der empfundenen Bindung. Das Tier übernimmt somit eine Rolle als emotionale Stütze: Es trägt zur Entspannung bei, erleichtert die Kommunikation und schafft ein Klima, das eine enge Verbindung begünstigt.
Mit einem Tier an ihrer Seite bildet das Paar ein unschlagbares Trio und schöpft neue Kraft. Ob Hund, Katze oder Kaninchen – Tiere haben weit mehr zu bieten als nur morgendliche Lecker.
