Scrabble ist nicht nur ein Zeitvertreib im Seniorenheim oder ein Hobby für ältere Menschen. Dieses Brettspiel, das man oft mit faltigen Fingern sieht, verdient einen festen Platz auf Ihrem Tisch, wenn Langeweile droht. Es ist eine Aktivität, die dreifach gut für die geistige Gesundheit und das Gedächtnis ist.
Ein mentaler Sport, der weitaus intensiver ist, als er scheint.
Für viele ist Scrabble ein Spiel, das die Langeweile im Ruhestand vertreiben soll. Der Seniorenclub spielt es gern, um sich die Zeit zu vertreiben und eine Abwechslung zu Bingo und Sudoku zu bieten. Hinter den grünen Ablagen stoßen graue Köpfe bei jedem neuen Stein den Atem aus. Da sie bereits alle Kreuzworträtsel gelöst haben, verfügen die Senioren über viel Übung und einen guten Wortschatz. Es scheint fast, als hätten sie ein Wörterbuch im Kopf .
Obwohl sie manchmal die Namen ihrer Enkelkinder verwechseln, beweisen sie beim Scrabble ein scharfes Auge. Sie sind buchstäblich unschlagbar. Dieses Wortspiel, das mitunter einem intellektuellen Wettstreit gleicht, eignet sich nicht nur hervorragend zur Verbesserung der Französischkenntnisse und zur Würdigung der Sprache Molières. Auch wenn ältere Menschen am Spielbrett wahre Gemeinschaften bilden, können auch junge Leute davon profitieren. Hinter seiner friedlichen Fassade verbirgt sich die Förderung einer beeindruckenden Anzahl geistiger Fähigkeiten. Es trägt zur Entwicklung folgender Bereiche bei:
- Gedächtnis (für Wörter, Schreibweisen, mögliche Positionen),
- Aufmerksamkeit,
- Konzentration
- sprachliche Kreativität
- und sogar die langfristige Strategie
Bei jedem Zug wird das Gehirn aktiviert: Es scannt, sortiert, verknüpft, sucht und berechnet. Dieses ständige Hin und Her zwischen schnellem Denken und methodischer Analyse gleicht einem kompletten kognitiven Training. Es ist das Gehirn-Äquivalent eines Ausdauertrainings.
Ein Schub für das Selbstwertgefühl (und den Dopaminspiegel)
Scrabble ist mehr als nur ein gelegentliches Sonntagsspiel, das man Oma zuliebe spielt – es stärkt das Selbstvertrauen. Und man braucht dafür keine Wörter wie „Liebe“, „Positivität“ oder „Ich“. Anders als bei anderen Brettspielen, bei denen Schnelligkeit oder enzyklopädisches Wissen im Vordergrund stehen, fördert Scrabble die persönliche Weiterentwicklung.
Jedes gefundene Wort, so kurz es auch sein mag, löst einen kleinen Dopaminschub aus. Dieses subtile Vergnügen stärkt das Selbstvertrauen und vermittelt mit jedem Spiel das sanfte, aber dennoch spürbare Gefühl der Verbesserung. Anfangs findet man einfache Wörter, die ein Fünfjähriger verwenden könnte, dann erweitert man den Wortschatz und lernt ein anspruchsvolleres Vokabular, das dem Hof Ludwigs XIV. würdig wäre.
Scrabble ist auch ein Spiel, bei dem man kleine Erfolge feiern kann: ein seltenes Wort finden, ein X an die richtige Stelle setzen, einen „Scrabble“ erzielen (das berühmte 7-Buchstaben-Wort)... Das sind kleine Erfolge, die einem ein gutes Gefühl geben.
Ein wertvoller Verbündeter im Kampf gegen das kognitive Altern
Geriater betonen seit Langem, dass Sprachtraining eine der besten Methoden ist, die kognitiven Fähigkeiten im Alter zu erhalten. Scrabble stimuliert die Hirnareale, die für das verbale Gedächtnis, die Worterkennung und die kognitive Organisation zuständig sind. Anders ausgedrückt: Es hält das Gehirn aktiv wie einen Muskel.
Manche Studien legen sogar nahe, dass regelmäßige Sprachaktivität altersbedingten Gedächtnisverlust verlangsamen oder bestimmte Risiken kognitiver Beeinträchtigungen verringern kann. Ältere Menschen wussten das schon immer intuitiv … und wir entdecken ihre Geheimnisse erst jetzt wieder.
Es ist an der Zeit, auf die Stimme der Weisheit zu hören, sprich der Älteren. Scrabble war schon immer ihr Geheimnis, um den Geist zu erfrischen. Wenn Ihnen also die Ideen ausgehen, holen Sie dieses riesige Spielbrett hervor und konjugieren Sie das Verb „können“ endlos.
