Sophie Adenot verkörpert die Speerspitze der neuen Generation französischer Astronautinnen und treibt die Repräsentation von Frauen in einem lange von Männern dominierten Bereich voran. Die studierte Ingenieurin und erfahrene Testpilotin bereitet sich darauf vor, im Frühjahr 2026 zur Internationalen Raumstation zu fliegen – angetrieben von einer beispielhaften Karriere mit zahlreichen Erfolgen.
Ein Weg der Exzellenz und Pionierarbeit
Sophie Adenot, geboren 1982 in Cosne-Cours-sur-Loire, Frankreich, studierte Naturwissenschaften und Luftfahrt. Nach ihrem Abschluss an der École Nationale Supérieure de l'Aéronautique et de l'Espace (ISAE-SUPAERO) begann sie ihre Karriere 2004 bei Airbus Helicopters, bevor sie 2005 als Offiziersanwärterin zur französischen Luftwaffe wechselte. Dort zeichnete sie sich schnell aus, sammelte über 3.000 Flugstunden auf 22 verschiedenen Hubschraubertypen und wurde 2018 die erste weibliche Hubschrauber-Testpilotin Frankreichs. Ihr Werdegang erinnert an den von Jacqueline Auriol, einer Pionierin der Frauen in der französischen Luftfahrt.
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Eine militärische Karriere im Dienste der Luft- und Raumfahrt
Sophie Adenot ist eine erfahrene Pilotin, die im Transportgeschwader 60 in Villacoublay operative Rettungs- und VIP-Transportmissionen durchführt und Führungspositionen innehat. 2019 begann sie ihre Ausbildung zur Testpilotin und verfeinerte ihre Fähigkeiten im Flugversuchszentrum Cazaux. Ihre herausragende und angesehene militärische Laufbahn wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Luftfahrtmedaille und der ICARE-Preis.
Auf ins Weltall mit der Europäischen Weltraumorganisation
Im November 2022 wurde Sophie Adenot aus über 22.000 Bewerbern für den Astronautenjahrgang 2022 der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ausgewählt . Nach einem Jahr intensiven Trainings im Europäischen Astronautenzentrum in Deutschland erhielt sie im April 2024 ihr offizielles Astronautenzertifikat. Im Mai wurde sie für eine Langzeitmission an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) ausgewählt, die für Frühjahr 2026 geplant war. Damit wurde sie nach Claudie Haigneré die zweite französische Astronautin und ein Symbol für Erneuerung und Kontinuität in der französischen Raumfahrt.
Ein kleiner Schritt gegen das Patriarchat, ein Riesenschritt für Sophie Adenot?
Sophie Adenot ist eine führende Persönlichkeit im Kampf gegen das Patriarchat in einem nach wie vor stark männerdominierten Sektor wie der Luft- und Raumfahrt. Ihre Karriere beweist, dass Frauen in traditionell männerdominierten Bereichen erfolgreich sein können. Ihr Erfolg im Auswahlverfahren zeigt, wie viel zusätzliche Anstrengung Frauen oft unternehmen müssen, um ihre Kompetenz in Umgebungen zu beweisen, in denen sie in der Minderheit sind. Diese Dynamik verdeutlicht die Macht patriarchaler Normen, die wissenschaftliche und technische Karrieren weiterhin stark prägen.
Sophie Adenot versteht sich als Botschafterin und ist sich ihrer inspirierenden Rolle bewusst. Sie setzt sich mit Stolz für Vielfalt und die Förderung von Frauen in der Raumfahrtbranche ein. Ihr Zeugnis unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit, Frauen in diesen Bereichen sichtbarer zu machen, sondern auch geschlechtsspezifische Vorurteile, Altersdiskriminierung und stereotype Darstellungen abzubauen.
Letztlich ist dies ein symbolischer Wendepunkt, an dem die Weltraumforschung auch zu einer gesellschaftlichen Eroberung wird, zugunsten der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in den wissenschaftlichen Bereichen.
