Auch 22 Jahre nach seinem Erscheinen gibt „Tatsächlich… Liebe“ noch immer seine Geheimnisse preis. Die britische Romantikkomödie, die sich zu einem Weihnachtsklassiker entwickelt hat, konnte mit einer hochkarätigen Besetzung aufwarten – von Hugh Grant über Emma Thompson bis hin zu Liam Neeson. Doch es ist ein extrem kurzer Auftritt, der erneut für Aufsehen sorgt: der von Supermodel Claudia Schiffer, deren Gage für etwa eine Minute Leinwandpräsenz schwindelerregend ist.
Eine flüchtige Rolle… aber eine goldene.
In Richard Curtis’ Kultklassiker aus dem Jahr 2003 hat Claudia Schiffer einen unvergesslichen Auftritt im Finale. Sie spielt Carol, eine Mutter, die der verwitwete Daniel (Liam Neeson) an der Schule seines Sohnes kennenlernt. Die Anspielung auf das Original ist entzückend: Zuvor im Film scherzt Daniel mit seinem Stiefsohn Sam, dass er sich nur allzu gern in das deutsche Supermodel verlieben würde.
Was heute für Schlagzeilen sorgt, ist weniger die Handlung selbst als vielmehr die Höhe der Gage. Laut Andrew Holmes' Buch „How Much?!: The $1000 Omelette… and 1100 Other Astonishing Money Moments“ soll Claudia Schiffer für ihren etwa einminütigen Auftritt 350.000 US-Dollar (ca. 298.550 Euro) erhalten haben. Anders ausgedrückt: Das deutsche Model, die Schauspielerin und Filmproduzentin verdiente angeblich fast 4.500 Pfund (5.155 Euro) pro Sekunde Drehzeit. Ein Rekord, der Hollywoods Exzesse in ihren faszinierendsten – oder absurdesten – Aspekten perfekt veranschaulicht, je nach Sichtweise.
Wenn der Stern zum Symbol des britischen Traums wird
Obwohl die Szene kurz war, hinterließ sie einen bleibenden Eindruck. Claudia Schiffer, damals auf dem Höhepunkt ihrer Popularität, verkörperte eine Form internationaler Eleganz und Glamour, die „Tatsächlich… Liebe“ zelebrieren wollte. Allein ihre Anwesenheit genügte, um den Charme des Films zu verstärken und ihm den Charakter einer modernen Weihnachtsgeschichte zu verleihen.
Emma Thompson, die ebenfalls in dem Film mitspielte und für ihre ergreifende Darstellung gelobt wurde, gab zu, sich damals unterbezahlt gefühlt zu haben. Obwohl ihr Gehalt nie öffentlich bekannt wurde, verdeutlicht ihre Aussage den eklatanten Unterschied zwischen der Bezahlung von Hauptrollen und der eines nur wenige Sekunden dauernden Gastauftritts.
Figuren, die niemanden gleichgültig lassen.
Diese Enthüllungen über Hollywood-Gehälter sind ebenso faszinierend wie anregend. Die öffentliche Meinung schwankt zwischen Bewunderung und Ungläubigkeit: Sollte man sie als Belohnung für das Prestige und das Image einer globalen Ikone sehen oder als Symptom eines eklatanten Ungleichgewichts in der Filmindustrie? Sicher ist, dass „Tatsächlich… Liebe“ auch fast 20 Jahre später noch immer Träume beflügelt und Diskussionen auslöst – selbst hinter den Kulissen der Verträge.
Eine Minute auf der Leinwand, aber ein zeitloser Meilenstein in der Geschichte des romantischen Kinos: Claudia Schiffer bewies endgültig, dass manchmal nur wenige Sekunden nötig sind, um Eindruck zu machen... und zwar auf die Finanzberichte.
