Die Verfilmung von Freida McFaddens Bestseller-Thriller „Die Hausangestellte“ ist noch nicht einmal erschienen, und schon sorgt die Besetzung für Kontroversen. Amanda Seyfried, die neben Sydney Sweeney die Rolle der Nina Winchester übernehmen soll, wird von einigen Zuschauern kritisiert, die finden, ihre Figur passe nicht zur Romanfigur. Auf TikTok und in Online-Kommentaren taucht immer wieder der Satz über die Schauspielerin auf: „Sie ist nicht dick genug.“
Wer ist Nina Winchester in dem Buch?
In dem Roman „Die Haushälterin“ wird Nina Winchester als wohlhabende, elegante Frau dargestellt, deren Körper sich im Laufe der Geschichte verändert, insbesondere durch eine Gewichtszunahme, die mit dem psychischen Zustand und der erlittenen Gewalt zusammenhängt. Viele Leser betonen, dass ihr Aussehen ein integraler Bestandteil der Erzählung und der Machtdynamik mit ihrem Ehemann ist. Für manche Fans ist diese physische Dimension nicht nur ein Detail, sondern ein Schlüsselelement für die Existenz und Selbstwahrnehmung der Figur im Roman.
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Amanda Seyfried – Herausforderungen der Leser
Als die Besetzung des Films bekannt gegeben wurde und Amanda Seyfried die Rolle der Nina übernehmen sollte, äußerten viele Internetnutzer Überraschung, ja sogar Enttäuschung. In den sozialen Medien – darunter auch französische TikTok-Nutzer – empfanden viele die schlanke Schauspielerin, die den Hollywood-Schönheitsidealen entsprach, als nicht die Nina, die sie sich vorgestellt hatten. Manche gingen sogar so weit zu sagen, sie sei „nicht dick genug“ für die Rolle. Einige Beiträge wiesen darauf hin, dass Amanda Seyfrieds Figur der von Sydney Sweeney sehr ähnlich sei, was ihrer Meinung nach einen wichtigen Kontrast zwischen den Figuren im Buch verwische.
@auriane_jt Ich bin enttäuscht, weil ich die Schauspielerin liebe , aber sie hätten sich an das Aussehen der Figur halten sollen… #thehousemaid #sydneysweeney #amandaseyfried ♬ GIVE TO ME - 𖣂
Eine Kontroverse, die über den Fall eines einzelnen Films hinausgeht.
Diese Kontroverse ist Teil einer umfassenderen Debatte über die Darstellung von Körpern im Film. Leser weisen darauf hin, dass dies nicht das erste Mal ist, dass eine im Roman als übergewichtig oder dick beschriebene Figur von einer schlanken Schauspielerin verkörpert wird, und führen andere Verfilmungen als Beispiele für dieses wiederkehrende Phänomen an. Für viele verdeutlicht dies ein strukturelles Problem: Hollywood akzeptiert die Idee von kurvigen Figuren auf dem Papier, zögert aber, Schauspielerinnen zu besetzen, die tatsächlich von der Norm der Schlankheit abweichen.
Texttreue oder künstlerische Freiheit?
Angesichts dieser Kritik verteidigt ein anderer Teil des Publikums die Besetzung und betont, dass der Film eine Adaption und keine exakte Kopie des Buches sei. Manche argumentieren, Amanda Seyfrieds Darstellung, ihre Fähigkeit, Ninas psychische Komplexität zu vermitteln, könne wichtiger sein als eine wortgetreue Wiedergabe der physischen Beschreibungen im Roman. Andere hoffen, dass Regie, Kostüme oder auch eine leichte physische Veränderung es dem Film ermöglichen, Ninas Verhältnis zu ihrem Körper auf die Leinwand zu bringen, ohne sich zwangsläufig an jedes Detail des Textes halten zu müssen.
Der Satz „Sie ist nicht dick genug“ bringt die Spannung im Kern dieser Kontroverse auf den Punkt: Es geht nicht nur um Amanda Seyfrieds Körper, sondern darum, wie die Filmindustrie entscheidet, welche Körper auf der Leinwand als „akzeptabel“ gelten. Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Werktreue, künstlerischer Freiheit und der wachsenden Forderung nach mehr Körpervielfalt im Film, zeigt die Debatte um „The Housemaid“, dass das Publikum Besetzungsentscheidungen nicht mehr unhinterfragt hinnimmt. Ob der Film sie überzeugen kann, bleibt abzuwarten.
